Selbstverständlich konnte ich es mir nicht
verkneifen, um Punkt 6 Uhr dem Chef de Mission ein fröhliches „Hopp, hopp! Aufstehen!
Es ist 6 Uhr!“ ins Ohr zu schmettern. Was natürlich nicht stimmte. Es war erst
10 Minuten vor 6 Uhr. Aber -gesegnet mit einem festen Schlaf und der Gabe, nur
das zu hören, was ihm gefällt, gab es- keine Reaktion. Sehr gut, damit war das 2:0
quasi schon im Kasten. Drei Stunden später kehrte dann langsam Leben in die Bude
und nach einem italienischen Frühstück ging es los, die Stadt zu erkunden. Laut
DoRM war für den Vormittag Zeit für das Städtchen Taormina und am Nachmittag eine
Wanderung zum Bergdorf Castelmola vorgesehen. Unser erster Weg führte uns zum
Griechisch-Römischen Amphitheater, welches schon Goethes Bewunderung
hervorgerufen hatte. Dort angekommen bemerkte der CdM, dass er die Infoseiten
dazu aus der DoRM in unserem prima B&B vergessen hatte. ICH hingegen hatte
meinen kleinen bescheidenen Reiseführer dabei. Tschacka! Da konnte ja quasi
nichts mehr schiefgehen, der Tagessieg schien sicher. Nachdem wir das
wunderschöne Theater mit seiner sagenhaften Aussicht auf den Ätna bewundert und
erkundet hatten, hielt es der CdM nicht aus und gab die wundervolle Anweisung:
Ich gehe zurück und hole die fehlenden Seiten und Du kannst zwischenzeitlich
shoppen gehen. Wir treffen uns in 30 Minuten dortunddort!“ Ha! Doppeltschacka!
Ich tobe die Einkaufsstraße hoch und runter
und noch einmal hoch und runter. Ein Fehler, wie sich später herausstellt. Ein
schwerer Fehler. Oder gar eine gute List/Strategie des Chef de Mission? Auf
jeden Fall ging es nach unserem Wiedertreffen erst so richtig los mit der
Lauferei und ich hatte ja bereits gefühlte 8plus-Kilometer in den Beinen. Ich
rettete mich in die Mittagspause. Aber fragt nicht wie! Es droht ganz deutlich
Punkteabzug!
Dann ist mir das Wetter zur Hilfe gekommen.
Wegen drohenden Regens wurde aus der Wanderung eine Autofahrt und ein Städtchenspaziergang.
Es ging die kleinen Gassen und Treppen hoch und runter und wieder hoch und dann
wieder runter und dann das Ganze noch einmal da capo no Fine. Der Tagessieg
drohte ich weite Ferne zu rücken.
Beim
Abendessen in einer Pizzeria rettet mich dann auch wieder nur das Wetter, meine
Augen konnten nur nicht von selbst zuklappen, weil es begann in Strömen zu
regnen und wir einen prima Platz auf der Terrasse ohne Schirm hatten. Sehr gut
dachte ich. Bleibt eine geringe Chance auf den Tagessieg. Aber dann der
fintenreiche CdM! Besorgt doch einen Tisch IN der Pizzeria. Als ich schon zu
den Streichhölzern greifen wollte, um meine Augen offen zu halten, wurde zum
Aufbruch geblasen! Endlich! Einen kurzen Stopp bei den tanzenden Südafrikanern
auf dem Hauptplatz des Ortes erlebte ich nur noch in Trance. Endlich zu Hause,
haut sich der CdM ins Bett und ist weg! HA! Das war das hart erarbeitet 2:0.
Ok, sagen wir der Ehrlichkeit halber: 1,75:0,25!
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