Dienstag, 11. Oktober 2016

Im Westen ist alles besser


Ich hatte es ja gewusst: Endlich im Westen!

Die DoRM war ja in den letzten Tagen etwas in den Hintergrund getreten und hatte sich nicht unangenehm zu Wort gemeldet. Aber heute ging es nicht anders. Erster Programmpunkt des Tages: Weinprobe. Marsala ist ja schließlich eine weltberühmte Weinstadt.  Da beißt die Maus keinen Faden ab. Einzig das Frühstück wurde vorher noch genehmigt. Lange suchen mussten wir nicht, der CdM war optimal vorbereitet. Um 11 Uhr sollte die Führung beginnen. Angekommen, stellte sich heraus, dass es nur Führungen auf Italienisch gab. Aber das hält ja keinen CdM auf! Schließlich geht es ja ums trinken und nicht ums quatschen. 

Naja. Wir mussten uns trotzdem 60 Minuten lang einen charmanten Vortrag (ich vermute über Marsala) anhören, bevor wir dann am Ende der endlosen Keller, die mit Fässern, Pistolen, Säbeln und Gedenktafeln für Besuche von König Emanuelle III und Mussolini, als auch (undatiert) von Garibaldi und Cinzano (Martini?!?!?!) bis unter die Decke gefüllt waren, die ersehnte Weinverkostung erleben durften. Das war dann sehr schön und überraschend.


Letzter Programmpunkt der Führung: Verkaufsraum. Schneller als die einleitenden Worte: „Die Lokalpolitikerin kommt ja in ein paar Tagen! Die müssen wir natürlich angemessen und landestypisch begrüßen, zwecks zügiger Akklimatisierung“ ausgesprochen waren, war der Kofferraum voller Weinflaschen. Na, mir soll’s nur Recht sein.

Weiter in Innenstadt von Marsala. Nach dem ganzen Wein musste dringend etwas gegessen werden und dann zügig an den Strand zum Mittagsschlaf. „Am besten hier am Stadtstrand“, wünschte es der CdM. Ich war etwas perplex. Wie? Hier? Hier war doch nur Dreck und stinkender getrockneter Seetang. „Na, genau hier. Der Seetang ist doch schön weich.“ „Aha. Können wir wenigstens 3m von dem toten Vogel hier wegrutschen?“. Großzügig: „Klar“. Ich hatte mir ja vorgenommen, sich die Dinge einfach mal entwickeln zu lassen.
10 Minuten später dann das Wunder: „Ich glaube, hier stinkt‘s. Lass uns mal ein anderes Plätzchen suchen!“. TSCHACKA!


Also rein ins Auto und ein wenig in Strandnähe mit offenem Fenster gedöst.
Erfrischt und bereit zu neuen Taten ging es 30 träge Minuten später weiter zu den Salinen am Meer. Fahren wir also an der Uferstraße so gemütlich entlang der ersten Salinen. Ich noch etwas truselig von der schönen Siesta, schau so aus dem Fenster. Sehe das Meer, die Salinenbecken, ein bissel Müll, Möwen, Flamingos, Gemüsestände, … „Hast Du die Flamingos gesehen?!“ fragt der CdM? Flamingos ?!?!?!?!?! Tatsächlich: F L A M I N G O S. Stehen da so einfach neben der Straße im flachen Wasser. Gibt’s doch gar nicht! Fotos, Fotos, Fotos. Los, noch eins mit mir! Wenn ich jetzt jemanden von euch murmeln höre, dass es doch total bekannt ist, dass auf Sizilien Rosaflamingos in freier Wildbahn zu Hause sind …. dem glaube ich ÜBERHAUPTGARNICHT!


Noch völlig überwältig ging es weiter zu den Salzfeldern und dem Salzmuseum. Mit Don Quijote-Windmühlen und wildem Himmel. Auch hier bin ich so ziemlich beeindruckt. Für den Sonnenuntergang rasen wir wie die Verrückten zurück zu einer kleinen Bar und sehen die Sonne im wilden Himmel versinken übervoll mit unsagbar schönen Bildern des Tages.



Und es kommt noch besser: Nach dem Sonnenuntergang noch einmal zurück anch Marsala. Wir hatten ja noch nicht so viel von der Stadt gesehen. Also schlenderten wir noch eine kleine Runde und entdeckten doch auch noch ein Eislädchen mit dem richtigen Pistazieneis. WAS FÜR EIN TAG!
100 Punkte für jeden!


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