Ich gebe zu, vor diesem Tag hat es mich etwas gegruselt. Die
DoRM sah die Besichtigung desTal der Tempel in Agrigento vor. Eigentlich war
das mal eine Stadt der Griechen. Ihr kennt das Spiel. Griechen versus
Phönizier, Aufbau, Abriss, etc. Eigentlich war da also die großartige Stadt
Akragas mit Tempeln über Tempeln und jeder Menger Bürger und Häusern usw. Das
bekannt Problem, dass nur Steinhaufen übriggeblieben ist, ist ja nun auch schon
bekannt. Aber wir hatten schon um 10 Uhr 30 Grad im Schatten. Und da wären wir
ja schon bei der Hauptherausforderung des Tages: Schatten! Wo kein Stein mehr
auf dem anderen und auch keine großen Bäume wachsen, ist der natürlich eine
echte Mangelware. Also unbedingt Sonnencreme und Hut.
Gut ausgerüstet machten wir uns auf den Weg. Alles ging gut,
bis zum Eingang. Vor uns stand eine kleine Schlange. Durch die Menge war eine Frauenstimme
zu hören, die ohne Unterlass quakte: „Knife? No Knife? Knife no! Bag? Open! Pacemaker?“. Alle Taschen wurden gewissenhaft inspiziert,
jeder mit einer Strahlenkelle durchleuchtet und dann mit einem freundlichen: „Have
fun“ verabschiedet. Entsprechend langsam rückten wir in der Schlange unter
diesem Singsang und Prozedere millimeterweise nach vorn. Endlich war der CdM
dran.
Wir erinnern uns: in seiner Zusatzeigenschaft als Major Reiseleiter hat
er ja immer ein kleines blaues Taschenmesser bei sich zu tragen. Vorschrift!
Hatte er ja auch schon aus seiner Tasche gekramt, um es vor zu zeigen. Wie er
es auch bei den Sicherheitschecks am Flughafen so macht. Vor uns keine Frau, sondern
ein Mann in schicker Uniform der etwas alarmiert auf das kleine blaue
Messerchen blickte, einmal tief durchatmete, den ca. 2 Köpfe größeren CdM aka
Major Reiseleiter fest mit kleinen zu autoritärsten Schlitzen verengten Augen anblitze
und bestimmt herausquakte: „Knife? No Knife!!! Knife no! Bring das sofort weg,
Froindchen und dann stellst Du Dich ordentlich wieder hinten an!“ Ich stand
daneben und kann Euch sagen, jeder wäre widerspruchslos gegangen!
Beim zweiten Anlauf, war nichts weiter zu beanstanden und
wir durften uns ins Tal der Tempel begeben. Wir hatten beschlossen, erst einmal
ganz durch zu gehen und uns dann Tempel für Tempel zurück zum Ausgang fallen zu
lassen. Wir waren fast 6 Stunden unterwegs. Am meisten beeindruckt haben uns
allerdings die frühchristlichen Katakomben, die, nachdem die Stadt aufgegeben
war, dort errichtet wurden. Ein einzig riesiger Friedhof. Aber wo bei uns Erde
ausgehoben wird, musste hier erst einmal ein entsprechend großes Loch in Fels
geschlagen werden. Und es waren endlos
viele Löcher. Schweizer Käse quasi.
Die Tempel beeindruckten uns natürlich, aber am meisten
beschäftigte uns die Frage, wie denn am besten der dorische Eckkonflikt zu
lösen sein. Eine ganz schön kniffelige Aufgabe. Über das ganze archäologische Areal
fegte ein heißer Scirocco und die Hüte mussten festgehalten werden oder flogen
in der Gegend herum.
Nach den 6 Stunden waren wir etwas platt und wollten ans Meer. Die DoRM sah vor: Türkentreppe. Ein großer flacher Kalkfelsen, der vom Meer und Wind stufenförmig ausgewaschen ist. Wir mit Proviant hin. Natürlich mussten wir auch hier erst einmal 50 Höhenmeter überwinden. Aber das war zu schaffen und wurden mit einem schönen Picknick belohnt.
Dann ging es wieder
zurück und bei einem Eis vom – so schworen es unsere Gastgeber – besten Eisladen
auf der ganzen Insel, hatten wir es endlich!
Wenn man einfach die beiden Eckjoche ein wenig enger und
gleichzeitig die Eckmetope etwas breiter arbeiten würde, dann müsste der
dorische Eckkonflikt doch gelöst sein. Wer sagt es denn: Die einfachsten, sind doch immer noch die besten Lösungen!
oder aber: Abstand der beiden äußeren Säulen verringern, sonst alles lassen - dann geht es. 😉
AntwortenLöschenIst das vom TÜV so genehmigt? ;-)
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