Dienstag, 4. Oktober 2016

Summserumsum, einmal um das Inselchen rum

Was soll ich groß berichten aus dem Paradieschen im Aeolischen Meer? Ein Eiland, das in einem Meer liegt, welches mit 3 herrlich weichen Konsonanten beginnt! Das sagt doch schon alles.
Nach einigen ermahnenden Worten aus den heimatlichen Gefilden á la „Ich glaube, mein INternet ist kaputt, bekomme seit gestern nichts Neues geladen.“, halte ich jetzt mein Versprechen, auf der Rückfahrt aufs „sizilianische Festland“ etwas nach zu schreiben. Es gilt ja auch den aktuellen Punktezwischenstand zu verkünden. Aber alles schön der Reihen nach oder piu piu, wie wir Italiener sagen.

Nachdem uns auf unserem vorabendlichen Spaziergang noch – in Form meines heißgeliebten ersten leicht autistischen Katers Ole - der ultimativen Beweis (Paradiesbeweis 1- kurz: PB 1) vor und um die Füße strich, dass wir wirklich, ehrlich und echt im Paradies waren, schliefen wir auch einen tiefen uns festen Schlaf der Gerechten, unterbrochen nur von einer kurzen Beobachtung des Sonnenaufgangs direkt von unserm Balkon aus. Wunderbar. Alles war in Pastellfarben getaucht und dann: da-da-daa, da-da- daa- PA-DAMM!!!! Da war sie da (PB 2).

Die DoRM sah komischerweise nix spezielles für die Tage auf dem Inselchen vor. Ein weiterer Beweis (PB 3). Das Paradies entzieht sich ja bekanntlich jeder Planung. Das weiß doch jedes Kind! Der Chef de Mission schlug darum – ich vermute, aus angeborenen Aktivismus-Refelx – eine Inselumrundung per Bus und Beinen vor. Ich entdeckte in diesem zögerlichen Vorschlag einen gewissen Moment der unschlüssigen Schwäche, auf den ich schon lange gehofft und gelauert hatte. 

Jetzt bloß nichts falsch machen: Erst einmal ein wenig beim Frühstück getrödelt, dann im richtigen Augenblick die Augen mangamäßig aufgerissen, großes „plinker-plinker“, gefolgt von: „Ich habe noch nie im Urlaub eine Sumse geborgt und bin durch die Gegend gedüst! Noch niemals! Nie!“. Dann einmal dramatisch ein- und ausatmen (nicht mehr, denn man will ja glaubhaft bleiben). Und dann kam der richtige Zeitpunkt für das finale Argument: „Und der Bus ist sowieso schon weg!“.  – GESCHAFFT!    -   Ich wusste es: Die DoRM hat hier keine Macht. Und beschloss augenblicklich, das gnadenlos auszunutzen!


Nach einer gehörigen Kauderwelscherei hatten wir die Konditionen für unseren Tag mit Scooter ausgehandelt. Suppenschüsseln auf die Rüben, Sonnenbrillen auf die Nasen und mömm!!mömm! mit wilden 20 km den Berg hinauf. Außer schöne Landschaft gab es nicht viel zu sehen, darum entschlossen wir uns zu Strandhopping. Drei gab es auf dem ganzen Inselchen. Zwei davon waren nur über Treppen zu erreichen. War mir aber ganz egal (PB 4). 

Der erste Strand war in Malfa. Steinig, glasklar und azurblau. So etwas von klar-blau habe ich noch nicht gesehen! Wunderschön.  Und rein ins Meer! 
Dann weiter durch das Tal zwischen den beiden erloschenen Vulkanen hindurch nach Rinella. Dort ein schwarzer Sandstrand mitten im Ort. Mittlerweile war es Mittag und so huschten wir im Kniehebelauf über den heißen Sand, rein ins – wieder- glasklare Wasser. 
Dann weiter, zurück durch das Tal ganz in den Westen. Bis ans Ende der Straße gesummst, dann eine mittelprächtig unendliche Treppe hinab. Der Strand hier eigentlich eher eine Ruinenstadt. Der CdM war ja schon ziemlich weich gekocht, aber hier brach sich noch einmal sein Missionsgedanke auf positive Weise durch (PB 5) und er fand uns das beste Plätzchen, quasi Semperoper/Königsloge. 

Diesmal nicht sofort rein ins Wasser, sondern erst einmal ein kleines Mittagsschläfchen. Dann rein ins Meer und ein wenig geplanscht. Danach noch um die Ecke und das Wahrzeichen des Inselchens, ein natürliches Steintor á la Prebischtor, nur in nass, angeschaut. Zurück auf unser Prämiumliegeplätzchen und den Sonnenuntergang bewundert (PB 6). 

Danach summsten wir zurück in unser herrliches B&B und schafften es gerade noch so nach nebenan in ein Restaurant. Das hatten wir unverdient genau richtig getroffen. Das Essen war vorzüglich (PB 7).  Dann noch eine Tür zurück, ins Bett, bis drei gezählt und der CdM schlief seelig, tief und fest und scheinbar von der Last jeglicher Planung enthoben (PB 7). 


 Das brachte mir den vollen Tagessiegpunkt und uns zu folgenden Zwischenstand: 3,26 : 1,74. Das war der letzte, und 8. Pardiesbeweis (PB 7).

Und damit bleibt uns alten (seeeeeehr alten) Italienern nur zu sagen: Quod erat demonstrandum (OED)


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