Montag, 10. Oktober 2016

Endlich im Westen




Am Montag ging es dann aus Palermo hinaus. Erst nur ein kleines Stück nach Monreale. Berühmt für den normannischen Dom, Grablegungsstätte einiger alten Herrscher. Weltweit bekannt für seine goldhinterlegten Mosaiken, die die wichtigsten Dinge der Bibel erzählen. Riesige Comics also. Und dann wird auch klar, warum das Abrafaxe-Heft ebenfalls „Mosaik“ hieß. Die Wandbilder sind zweifellos sehr schön, aber hinterließen nicht den erwarteten überwältigenden Eindruck. 
Beeindruckend war en vielmehr die rein geometrischen ca. 15 cm langen Mosaikbänder, die alle 2,5 Meter von der Decker bis zum Boden liefen. Keines, wie das andere.


Nach einem Mittagessen ging es ein paar Kilometer weiter entlang der Küste gen Westen. Wir fanden einen einsamen Strand, den wir uns nur mit zwei Hunde-Buddys teilen mussten. Der CdM sprang ins Meer, ich auf die dort auf mich wartende Liege und unsere Mittagsruhe war gesichert. Einen Espresseound eine Limonentorte später saßen wir wieder im Auto. Es ging weiter gen West.




Nachdem der CdM noch einmal seinen Reiseführer konsultiert hatte, war das Städtchen Erice als unser nächstes Ziel bestimmt. Erice ist ein kleines uraltes Städtchen, welches hoch auf einem Felsen gebaut war. Die Römer hatten dort vormals einen Venus-Tempel errichtet, in dem reichlich Betrieb war … wenn ihr versteht, was ich meine … Das schien ja interessant zu werden. 

Aber vor dem Venustempel lagen noch 30 Minuten Serpentinen. Also eigentlich war es eine. Sie fing unten an und hörte erst oben am Parkplatz an. Mir war elendig quackig. Davon ausgehend, dass es im Laufe der Jahrtausende nicht nur mir so gegangen sein muss, war wohl der dann anstehende Tempeldienst ein echter Bußgang. 

Unsere Kraft reichte noch dazu, die Jacken aus den Koffern zu suchen. Es war so hoch, dass es kalt war und außerdem zog sich der Himmel gerade zu einem heftigen Regen zusammen. Wir schafften aber noch einen Rundgang durch Erice. Den Venustempel fanden wir nicht mehr, dafür viele Kirchen und ein Kastell. Aber das Beste war der – trotz schlechtem Wetter – endlos weite Ausblick, der sich uns in alle Richtungen bot.

Irgendwann war es jedoch so ungemütlich geworden, dass wir uns nur noch in unser Auto setzen konnten und auf der anderen Seite hinab nach Trapani schlingel-schlängeln konnten. Fast wurden wir doch von einem Fahrrad überholt!



Noch kurz etwas zum Essen eingekauft, dann weiter durch die dunkle Gegend nach Marsala, unserem Tagesziel. Hier fanden wir ein wunderschönes B&B. In einem empfohlenen Restaurant gab es regionale Besonderheiten. Von der Vorspeise bis zum Wein. Wir waren geteilter Meinung darüber, weswegen ich am Ende das Autochen nach Hause fahren durfte, da der CdM den Wein, den ich verschmähte, sehr genoss. Ich wurde dafür mit einem verwegenen Tänzchen vom CdM im Scheinwerferlicht  beim Öffnen des großen Gartentores entschädigt. Und dann: Augen zu.

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